Anomalien die in der Darstellung der großen Gefäße auffallen
Aberrante rechte Arteria subclavia
Eine aberrante rechte Arteria subclavia (ARSA) ist ein subtiler kardialer Befund, der als anatomische Variante anstatt einer Anomalie kategorisiert wird. Es ist sowohl ein isolierter Befund als auch als Teil einer intrakardialen Anomalie möglich.
Die aberrante rechte Arteria subclavia tritt üblicherweise über der Ebene des Aortenbogens aus, als erster Abgang Arteria brachiozephalica, welcher wiederum das erste aus dem Aortenbogen austretende Gefäß ist. Eine ARSA tritt anomal als vierter Abgang des Aortenbogens auf der Ebene des Ductus arteriosus aus. Im Gegensatz zum normalen Gefäß, welches auf der Ebene der Schultern austritt und beinahe horizontal nach rechts verläuft, entspringt das aberrante Gefäß aus dem ersten Teil der Aorta deszendens und verläuft hinter der Trachea cranial und nach rechts. Daher wird der Verlauf einer ARSA nicht in einem standardmäßigen Längsachsenbild des Aortenbogens gesehen.
Prävalenz
Eine ARSA liegt in ca. 1 von 100 Lebendgeburten vor.
Andere Anomalien
Eine ARSA wird in bis zu 30% der Feten mit Trisomie 21 beobachtet. Die likelihood ratio für Trisomie 21 mit ARSA bei Fehlen anderer Defekte oder Zeichen von Aneuploidie beträgt ca. 4. Es gibt auch einen möglichen Zusammenhang zwischen ARSA und 22q11.2 Deletion.
Prognose
Es gibt keine nachteiligen Folgen von ARSA. Nur selten gibt es Dysphagie die durch Kompression von Trachea und Ösophagus ausgelöst wird.
Ein Fall einer aberranten rechten Arteria subclavia
Der Farbdoppler zeigt wie der linke Aortenbogen die Mittellinie kreuzt und vor der Trachea (Pfeilspitze) mit dem Ductus arteriosus zusammen trifft und damit eine V- Form vor der Wirbelsäule bildet (gelbe Linien). Es besteht ein Vorwärtsfluss im Aortenbogen und in der Pulmonalarterie. Es findet sich eine ARSA die aus der Aorta descendens (Rote Linie) hinter der Trachea (Pfeilspitze) und unterhalb der Höhe des Aortenbogens entspringt.